Die saarländischen Grünen haben bei ihren Sondierungsgesprächen zur Bildung einer neuen Landesregierung offenbar von den möglichen Partnern weitreichende Zugeständnisse erreicht.

Saarbrücken. Vor allem die CDU-Delegation unter Führung von Ministerpräsident Peter Müller sei bereit, wesentliche Positionen ihrer bisherigen Politik zu räumen, berichtete der Saarländische Rundfunk (SR) gestern. Danach habe die CDU der Abschaffung der Studiengebühren, der Einrichtung von echten Ganztagsschulen, dem Verzicht auf automatische Erfassung von Autokennzeichen und einem umfassenden Rauchverbot für alle öffentlichen Räume und Gaststätten zugestimmt. Zudem solle die Einführung einer sechsjährigen Grundschule nach dem Hamburger Modell geprüft und der Finanzierungsvorbehalt bei Volksbegehren abgeschafft werden. Die FDP hat laut SR erklärt, dass sie in einer Jamaika-Koalition diese Zusagen der CDU mittragen könnte. Nach den SR-Informationen wollen die Christdemokraten darüber hinaus den Grünen auch im personellen Bereich weit entgegenkommen. Es seien zwei Ministerien angeboten worden, das Bildungsressort und ein neues Ministerium für Umwelt, Energie und Infrastruktur. Allerdings hätten SPD und Linke ein ähnliches Angebot gemacht, um eine rot-rot-grüne Koalition zu ermöglichen.