Die Zahl der psychisch erkrankten Bundeswehrsoldaten nach Auslandseinsätzen ist in diesem Jahr deutlich gestiegen.

Berlin. Im ersten Halbjahr 2009 erhöhte sich die Zahl der registrierten Fälle einer Posttraumatischen Belastungsstörung um 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wie aus einer gestern in Berlin veröffentlichten Antwort des Bundesverteidigungsministeriums auf eine Frage der FDP-Bundestagsabgeordneten Elke Hoff hervorgeht. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres seien bei 163 Soldaten, die im Kampfeinsatz waren, psychische Probleme festgestellt worden. Im gesamten Vorjahr kamen 245 Bundeswehrsoldaten mit einer Belastungsstörung aus dem Ausland zurück, davon 226 aus Afghanistan. Im ersten Halbjahr 2008 waren es 125 Fälle. Der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Thomas Raabe, wies darauf hin, dass die Fallzahl auch mit der Erhöhung der Mandatsobergrenze in Afghanistan von 3500 auf 4500 Soldaten zu tun habe. Kritik, dass die betroffenen Soldaten nicht ausreichend versorgt würden, wies das Ministerium zurück. In Afghanistan würden aber nur ein Psychiater und zwei Truppenpsychologen zur Verfügung stehen.