Die islamistische Sauerlandgruppe hat darüber nachgedacht, einen Autobombenanschlag auf die US-Militärbasis in Ramstein zu verüben. Das gab Daniel Schneider, einer der vier Angeklagten, gestern vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf zu.

Düsseldorf. "Der symbolische Charakter wäre erheblich gewesen", sagte er. Ramstein sei "Dreh- und Angelpunkt" für US-Soldaten auf dem Weg in den Irak oder nach Afghanistan gewesen. Er habe die beiden Mitangeklagten Fritz Gelowicz und Adem Yilmaz überzeugen wollen, dass es machbar sei, sagte Schneider.

Nicht einverstanden war er nach eigener Aussage mit den Ideen von Gelowicz und Yilmaz, möglicherweise auch Attentate auf Diskotheken oder Pubs zu begehen. Dabei wäre zu befürchten gewesen, dass sich viele Zivilpersonen unter den Opfern befinden könnten, so Schneider.

Die Anklage gegen die Sauerlandgruppe lautet auf Mitgliedschaft in einer inländischen und in einer ausländischen terroristischen Vereinigung, Vorbereitung eines Sprengstoffanschlags und Verabredung zum Mord. Die Anti-Terror-Einheit GSG 9 hatte Gelowicz, Schneider und Yilmaz im September 2007 im sauerländischen Oberschledorn festgenommen. Die Vorfälle bei der Festnahme hat Schneider nun erstmals bedauert. Weil er dabei auf einen Polizisten schoss, ist er auch wegen versuchten Mordes angeklagt. Erst einen Tag vor der Verhaftung waren die drei in eine Polizeikontrolle geraten. Schneider sagte, es wäre besser gewesen, wenn er schon zu diesem Zeitpunkt verhaftet worden wäre. "Da hätte ich mir einiges erspart", sagte er. Er erklärte: "Es lag ja nicht in unserer Intention, deutsche Polizisten zu töten."