Die Terroristen der Sauerland-Gruppe waren nach eigener Aussage an zwei Raketenangriffen auf US-Militärlager in Afghanistan beteiligt.

Düsseldorf. Ihre Gruppe sei mit Jeeps von Pakistan nach Afghanistan gefahren und habe dort die US-Militärlager mit Raketen beschossen, sagte der Angeklagte Adem Yilmaz im Prozess gegen die Sauerland-Gruppe am Düsseldorfer Oberlandesgericht.

Bei dem "Fronteinsatz" im Spätsommer 2006 hätten sie einen Raketenwerfer aufgebaut und das US-Lager aus etwa zehn Kilometer Entfernung beschossen. "Die zweite Rakete ist voll im Lager eingeschlagen", sagte Yilmaz. Er selbst habe jedoch keinen einzigen Schuss abgegeben.

Als sie erneut ein US-Lager angriffen, seien sie in Granatfeuer der Amerikaner geraten: "Ich hatte schon ein bisschen Angst vor dem Tod. Vorher habe ich den Coolen gespielt, aber in der Situation hofft man schon, heil wieder rauszukommen", so Yilmaz.

Obwohl er nach zwei Tagen Einsatz körperlich und psychisch sehr erschöpft gewesen sei, hätte er gerne an weiteren Operationen teilgenommen, gestand Yilmaz. "Das ist einfach Dschihad, das nimmt man in Kauf. Ja, ich würde gerne dort bleiben."

In dem Terror-Prozess sind vier Männer angeklagt. Die Islamisten sollen in Deutschland Anschläge mit Autobomben auf US-Einrichtungen geplant haben. Eine Spezialeinheit hatte die Terrorzelle im sauerländischen Oberschledorn festgenommen.