Frauen haben weiterhin eine höhere Bereitschaft, eigene Bedürfnisse für Kinder zurückzustellen, als Männer. Bei einer Umfrage der Frauenzeitschrift “Brigitte“ zeigte sich, dass Väter ihre Karriere strikter weiterverfolgen als Mütter.

Berlin. Zudem finde sich bei Eltern ein großer Frust über die schwierige Vereinbarkeit von Berufstätigkeit und Kinderbetreuung, sagte die Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung, Jutta Allmendinger.

Das Wissenschaftszentrum befragte für die Studie mit dem Titel "Frauen auf dem Sprung. Das Update" gemeinsam mit dem Institut infas rund 500 Frauen und rund 440 Männer. Die Befragten hatten bereits an einer Umfrage im Auftrag von "Brigitte" 2007 teilgenommen. 29 Prozent der Frauen, aber nur sieben Prozent der Männer zeigten sich bereit, für Kinder auf Berufstätigkeit zu verzichten. Fast die Hälfte der Frauen (46 Prozent) würde wegen ihrer Kinder Einkommensverluste hinnehmen. Das waren bei den Männern 37 Prozent. Bei den Eltern von kleinen Kindern sind die Unterschiede noch größer: 59 Prozent der Frauen würde auf Einkommen verzichten, aber nur 29 Prozent der Männer. Dazu passend ist der weit verbreitete Wunsch bei Müttern nach Teilzeitarbeit. 34 Prozent der Mütter von kleinen Kindern gaben an, maximal 30 Stunden pro Woche arbeiten zu wollen. Nur 28 Prozent zeigten sich bereit, bis zu 40 Stunden zu arbeiten. Hingegen sagten 88 Prozent der Väter kleiner Kinder, bis zu 40 Stunden arbeiten zu wollen. 44 Prozent der befragten Männer und 32 Prozent der Frauen gaben an, "lieber im Chefsessel als im Vorzimmer" sitzen zu wollen. Im Vergleich zur Studie 2007 seien jene Frauen und Männer, die in der Zwischenzeit Kinder bekommen hätte, 2009 zufriedener mit ihrem Leben gewesen, berichtete die Präsidentin des Wissenschaftszentrums. Zugleich gäben die Eltern jedoch an, wie schwierig die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sei. Mehr als 30 Prozent der Mütter gaben an, von 2007 bis heute sei die Vereinbarkeit schwieriger geworden.