Wahlkampf im Bierzelt gibt es nur in Bayern. Durch den hastigen Genuss einer Maß Bier ungewohnt formulierfreudig gewordene Politiker reden plötzlich so, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist - oder tun zumindest so.

Das promillegeschwängerte Publikum nimmt's mit Begeisterung auf. Der Großkopferte einer von ihnen. Zumindest für den Moment.

Auch die CSU gibt es nur in Bayern. Sie ist alles andere als ein antikapitalistischer Kampfverband. Will sie aber in ihrem Stammland gewählt werden, tut sie gut daran, volkstümlich zu bleiben und sich als Anwalt kleiner Leute und Verteidiger des Sozialstaates zu gerieren. Das gelingt umso besser, je mehr man neben Managern auch die eigentlich Verbündete FDP als kaltherzig attackiert.

Bei der Wahl geht es dann nicht mehr um Promille, sondern Prozente - wird sie gewonnen, sichert jedes Prozent mehr auch mehr Posten und Einfluss. Partner hin, Verbündeter her. Da sind sich auch christsoziale Bayern selbst die Nächsten.