Nach ihrem Rückzug aus dem SPD-Wahlkampfteam setzt Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt ihren Urlaub nun in Deutschland fort. Sie verbringe noch ein paar Tage mit ihrer Familie, hieß es aus dem Ministerium. An der Kabinettssitzung am kommenden Mittwoch werde sie teilnehmen.

Berlin. Die Wellen haben sich in Berlin inzwischen deutlich geglättet. Aus Sicht der meisten Bundesbürger ist die sogenannte Dienstwagen-Affäre ohnehin kein Rücktrittsgrund gewesen. Das sagen jedenfalls 59 Prozent der Deutschen in einer aktuellen Emnid-Umfrage. Allerdings finden nur 34 Prozent der Befragten, dass die Ministerin einer nächsten Bundesregierung noch angehören sollte, 56 Prozent meinen, Schmidt solle das Amt nicht wieder bekleiden. Das teilte der Nachrichtensender N24 als Auftraggeber mit.

Schmidts Partei scheint die Diskussion über den Gebrauch ihres Dienstwagens für berufliche Termine während des Urlaubs auch nicht zu schaden. Jedenfalls nicht direkt. Bei der Sonntagsfrage konnte sich die SPD sogar um einen Prozentpunkt auf 24 Prozent verbessern. Die Union verlor einen Punkt auf 35 Prozent, die FDP verbesserte sich auf 15 Prozent (plus 1). Die Linke erreichte 11 Prozent (minus 1), die Grünen verharrten bei 11 Prozent. 84 Prozent der Bundesbürger halten die Chance allerdings für gering, dass der SPD mit ihrem Kanzlerkandidaten Frank-Walter Steinmeier eine Aufholjagd wie 2005 gelingen könnte.