Die jüdische Rechtsanwältin Felicia Langer will ihr Bundesverdienstkreuz nicht zurückgeben.

Berlin. Dass jüdische Intellektuelle wie Ralph Giordano die Verleihung scharf kritisiert hätten, habe sie sehr verletzt, sagte sie im Deutschlandradio Kultur. "Das tut weh. Denn ich glaube tief, dass ich auch etwas Gutes für das israelische Volk tue, nicht nur für die Palästinenser", sagte Langer.

Die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an die in Tübingen lebende israelische Anwältin war wegen ihrer Kritik an Israel auf Unmut gestoßen. Die 78-jährige Menschenrechtlerin, Holocaust-Überlebende und Trägerin des Alternativen Nobelpreises, setzt sich seit Jahren für die Palästinenser ein. Sie wirft Israel "Apartheid der Gegenwart" vor.

Der Sprecher des israelischen Außenministeriums, Yigal Palmor, sagte dem "Tagesspiegel", Langer habe "über Jahre immer wieder Kräfte unterstützt, die Gewalt, Tod und Extremismus befürworten". Nach Auffassung des Fernsehmoderators Michel Friedman wäre Berlin gut beraten, auf die Verleihung des Ordens an Langer zu verzichten. Der jüdische Autor Ralph Giordano hatte in einem offenen Brief an Bundespräsident Horst Köhler mit der Rückgabe seines Bundesverdienstkreuzes gedroht, sollte die Verleihung des Ordens an Langer nicht rückgängig gemacht werden.