Der Chef der Deutschen Angestellten-Krankenkasse (DAK), Herbert Rebscher, rechnet im nächsten Jahr mit einem gigantischen Finanzloch in der gesetzlichen Krankenversicherung.

Berlin. Da sich die Situation am Arbeitsmarkt zuspitze, könne das System mit bis zu elf Milliarden Euro unterfinanziert sein, sagte Rebscher der "Rheinischen Post". Angesichts eines solchen massiven Defizits seien "flächendeckende" Zusatzbeiträge unausweichlich. Zusätzlich könnten maximal 36,75 Euro pro Monat fällig werden.

Das Bundesgesundheitsministerium reagierte verärgert. Staatssekretärin Marion Caspers-Merk räumte zwar ein, dass sich die Krise auch auf die Sozialversicherungen auswirken werde, erklärte aber, man erwarte "von gut bezahlten Kassenmanagern, dass sie ihren Job machen und ordentlich wirtschaften". In den vergangenen Wochen hatten bereits der GKV-Spitzenverband sowie der AOK-Bundesverband vor baldigen Zusatzbeiträgen gewarnt.