Der Bundestagsabgeordnete Florian Pronold (36) ist neuer Vorsitzender der bayerischen SPD. Der Rechtsanwalt aus Niederbayern erhielt beim Landesparteitag ohne Gegenkandidaten 252 von 282 abgegebenen Delegiertenstimmen.

Weiden. In seiner Bewerbungsrede sagte Pronold, die Bayern-SPD dürfe sich nicht nur an der CSU abarbeiten. Sie müsse deutlich machen, dass sie die "Partei der Freiheit" sei. In Bayern gebe es weitaus "mehr Herzen, die im sozialdemokratischen Takt schlagen, als es sozialdemokratische Wähler gibt."

Die Münchnerin Natascha Kohnen (41) wurde zur neuen Generalsekretärin gewählt. Sie erzielte mit 93,6 Prozent ein noch besseres Ergebnis als Pronold. Der Posten war fünf Jahre lang vakant. Bei der Europawahl hatten nur noch 12,9 Prozent der Wähler in Bayern ihr Kreuz bei der SPD gemacht. 18,6 Prozent war das magere SPD-Ergebnis bei der Landtagswahl im September 2008.

Der neue Landeschef Pronold forderte mehr Optimismus und Siegeswillen: "Wir müssen uns ins Gewinnen verlieben." Der scheidende Parteivorsitzende Ludwig Stiegler übernahm in seiner Abschiedsrede die Verantwortung für die Misserfolge bei den letzten Wahlen. Dennoch gebe es Hoffnung auf neue Wahlerfolge: "Das Unmögliche kann möglich werden", sagte Stiegler.