Die Union hat schon eins, die SPD jetzt auch. Ein Superweib. Bei der CDU ist das Super Uschi von der Leyen. Die SPD setzt im Wahlkampf auf Katharina Saalfrank, besser bekannt als die “Super Nanny“ von RTL.

Heißt es jetzt Super Nanny gegen Super Uschi? Ein Gedanke, mit dem die SPD vielleicht sogar gespielt hat. So schlecht nämlich sieht es da für Saalfrank gar nicht aus.

Die TV-Erzieherin hat genau wie die Familienministerin eine Zahl von Kindern, die den Durchschnitt weit übersteigt: vier. Bei von der Leyen sind es zwar sieben, aber das gleicht die Super Nanny locker aus. Schließlich erzieht sie einmal wöchentlich die schlimmen Kinder von fremden Familien. Und das auch noch öffentlich im Fernsehen. Da soll die Super Uschi mal mithalten, dachte sich die SPD und schickt die Super Nanny nun mit Generalsekretär Hubertus Heil auf Wahlkampf-Tour durch das Land.

Auch wenn so mancher den Heil nicht kennen mag, die Saalfrank kennt das Volk. In ihrer Sendung geht es um Schreien, Schlagen, Fluchen und die stille Treppe. So was wird geguckt. Da kommen die Wähler doch sicher gern und diskutieren mit der fleischgewordenen Lösung aller Erziehungsprobleme und dem SPD-General darüber, was unsere Kinder brauchen. Achtmal treten die beiden gemeinsam in Schulen und Kindergärten auf. Irgendwo bei den Sozialdemokraten schlummert offenbar die Hoffnung, dass das Wahlvolk, wenn es sich beim nächsten Mal vor den Bildschirm setzt, um sich an den Problemen anderer mit ihren Kindern zu ergötzen, an die SPD denkt. Dann wären Super Uschi und ihre Internet-Pornosperren schnell vergessen.

Aber mal ehrlich: Ursula von der Leyen muss sich vor der Konkurrenz aus dem TV nicht wirklich in Acht nehmen. Denn zum einen will Frau Saalfrank nicht ins Kabinett - Kinder sind wohl doch leichter zu kontrollieren als Abgeordnete. Zum anderen findet die Super Nanny die Politik der Super Uschi gut. Die sei nur in der falschen Partei.