Der SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier will in der heißen Wahlkampfphase mit einem Schattenkabinett punkten.

Berlin. Bei einem Wahlsieg für die SPD solle das eigentliche Kabinett dann zur Hälfte aus Frauen bestehen, sagte Steinmeier der "taz". "Wahlen gewinnt man nicht alleine, sondern mit vielen Wahlkämpfern aus der Partei und mit einem starken Team. Ich will, dass unser starkes Programm auch mit starken Personen verbunden wird", sagte Steinmeier dem "Tagesspiegel am Sonntag".

Nach einem Bericht des "Focus" hat die SPD-Führung für den 28. Juli alle Bundestagskandidaten zu einer internen Konferenz nach Hannover eingeladen. Kandidat Steinmeier und Parteichef Franz Müntefering wollten dabei die Kandidaten motivieren, Bundesgeschäftsführer Kajo Wasserhövel werde die Kampagnenplanung vorstellen. Der öffentliche Wahlkampfauftakt finde voraussichtlich Anfang August statt. Eine Zuspitzung des Wahlkampfs auf Steinmeier solle erst Anfang September erfolgen.

Unterdessen warnte SPD-Vize Peer Steinbrück seine Partei angesichts schlechter Umfragewerte und Wahlergebnisse davor, die Bundestagswahl im September schon verloren zu geben. "Vor der Bundestagswahl 2005 hatten wir die gleiche Situation. Nach der Niederlage in NRW, die ich als Spitzenkandidat mitzuverantworten habe, ist die SPD in einen Strudel geraten, bei dem alle dachten: Die SPD schafft es nicht mehr in die Regierung. Und das Gegenteil war der Fall", sagte Finanzminister Steinbrück der "Bild am Sonntag".