2009 ist ein schwieriges Jahr - da gibt es nichts zu beschönigen. Wir werden die Krise alle spüren. Aber Panikmache und das Herbeireden von...

2009 ist ein schwieriges Jahr - da gibt es nichts zu beschönigen. Wir werden die Krise alle spüren. Aber Panikmache und das Herbeireden von "sozialen Unruhen" sind schlicht unverantwortlich! Zum Glück reagieren die Bürger bislang außerordentlich besonnen, da könnte sich mancher ein Beispiel dran nehmen. Weit wichtiger als die Frage, bei welcher Prozentzahl wir am Ende des Jahres vielleicht landen werden, ist in dieser Situation, dass wir gemeinsam nach Wegen suchen, wie Deutschland möglichst schnell aus der Krise herauskommt.

Weitere Konjunkturprogramme, wie sie von einigen Politikern und Gewerkschaftern jetzt gefordert werden, halte ich allerdings für völlig falsch. Allein die Diskussion darüber schadet bereits, weil sie die Wirkung der ersten beiden Programme zerredet, bevor diese überhaupt richtig greifen können. Und gerade das zweite beginnt ja gerade erst zu wirken.

Außerdem, wer soll das alles bezahlen? Einfach mal den Spitzensteuersatz raufsetzen? Da müssten - angefangen vom Facharbeiter - alle Einkommensbezieher mit einem deutlich höheren Spitzensatz besteuert werden, um das bezahlen zu können. Wer so eine Politik machen will, versündigt sich an der nächsten Generation. Maßnahmen wie die Abwrackprämie, helfen nur kurz, und das auch nur einzelnen Branchen. Die Leute können das Geld eben nur einmal ausgeben. Damit erreichen wir keine nachhaltige Wirkung.

Wir müssen jetzt die Schwerpunkte auf Zukunftsinvestitionen legen und neue Wachstumschancen erschließen. Ich denke dabei an Bildung und Forschung, aber auch an Investitionen z. B. im Verkehrsbereich und an die Entwicklung neuer Produkte. Und hier sind wir alle, Wirtschaft, Politik und auch jeder Einzelne, gefordert, jetzt unseren Beitrag zu leisten. Unternehmen müssen innovativ sein, neue Produkte entwickeln, neue Absatzmärkte erschließen. Arbeitnehmer zum Beispiel sollten die Zeit der Kurzarbeit für ihre Weiterqualifizierung nutzen.

Und die IHK-Organisation beispielsweise wird alles tun, um - zusammen mit den Paktpartnern - sicherzustellen, dass alle ausbildungsfähigen Jugendlichen auch dieses Jahr ein Angebot auf Ausbildung bekommen. So werden die IHKs bei Betrieben für neue Ausbildungsplätze werben, und wir wollen auch helfen, Lehrlinge aus insolventen Unternehmen in anderen Betrieben unterzubringen.