SPD-Chef Franz Müntefering und Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier haben ihre Partei in einem Brief an alle Mitglieder auf harte...

Berlin. SPD-Chef Franz Müntefering und Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier haben ihre Partei in einem Brief an alle Mitglieder auf harte Wahlauseinandersetzungen eingeschworen. "Die Konservativen und ihre Helfer versuchen uns einzureden, die Sache sei klar, und wir hätten eigentlich keine Chance. Das ist Unsinn", schrieben der Parteivorsitzende und der Kanzlerkandidat in dem am Freitag veröffentlichten Brief. Die SPD habe viele Male bewiesen, "was sich in Wahlkämpfen bewegen lässt", hieß es weiter in Anspielung auf die Aufholjagd von Gerhard Schröder vor der Bundestagswahl 2005. "Wir haben keine Garantie, aber die ehrliche Chance. Lasst sie uns nutzen. Das Kanzleramt ist drin. Und da wollen wir rein." Die Sozialdemokraten seien besser geeignet für die Führung des Landes als die Konservativen: "Der Marktradikalismus, wie er 2005 auch auf der Agenda von CDU/CSU und FDP stand, ist verantwortlich für das Finanzdesaster und seine bösen Folgen." Dieses Modell sei gescheitert. Die SPD setze auf gezügelten Kapitalismus, auf die soziale Gesellschaft und die Sozialpartnerschaft zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern. Diese Perspektive sei mehrheitsfähig.

Gleichwohl gehe es zunächst darum, die erfolgreiche Regierungsarbeit mit der CDU/CSU fortzusetzen. "Die Sozialdemokratie ist der Motor dieser Koalition. Und das wird so bleiben bis in den Sommer 2009 hinein." Es gehe darum, verantwortlich Politik zu machen in einer schwierigen Zeit. "Die Sturmwelle kommt erst noch - Arbeit sichern und schaffen und die Finanzwelt so ordnen, dass dauerhaft Prosperität möglich wird."

Zur hessischen Landtagswahl im Januar heißt es: "Wir wünschen Thorsten Schäfer-Gümbel viel Erfolg und versuchen ihm zu helfen. Unsere Fehler dort in 2008 machen Ministerpräsident Koch nicht schöner. Er gehört abgewählt."