Wenn es Gießkannen gäbe, die Euros ausschütten, könnte sich jeder niedergelassene Arzt in Deutschland statistisch über 1398 Euro mehr im Monat...

Wenn es Gießkannen gäbe, die Euros ausschütten, könnte sich jeder niedergelassene Arzt in Deutschland statistisch über 1398 Euro mehr im Monat freuen. Auch abzüglich der Beiträge, Versicherungen, Steuern wäre das ein sattes Plus. Doch Gesundheit in Deutschland ist mehr als Statistik. Es ist ein System, es ist Politik, es ist ein Albtraum.

Die Honorarreform sollte jetzt noch weiter gehen. Man könnte etwa jedem Patienten per Rechnung klarmachen, was die ärztliche Leistung kostet. Dann hört schnell das Gerede über die Beiträge zur Krankenversicherung auf. Die steigen ohnehin: staatlich festgelegt, politisch befeuert. Die Einkommensschere unter Fachärzten und im Vergleich zu Hausärzten ist zu weit offen. Der Leistungsgedanke wird gehemmt. Die tüchtigen Ärzte wollen ernst genommen werden, ob es um die Überalterung der Ärzteschaft geht, die Bürokratie oder die drohende elektronische Gesundheitskarte. Im Vergleich zu dem, was sich im Gesundheitssystem verbessern und einsparen lässt, ist der Honorarstreit ein Nichts.