Lange war es schon im Gespräch, doch nun ist es sicher: Hildegard Müller, Staatsministerin im Kanzleramt und eine der engsten Vertrauten von...

Berlin. Lange war es schon im Gespräch, doch nun ist es sicher: Hildegard Müller, Staatsministerin im Kanzleramt und eine der engsten Vertrauten von Bundeskanzlerin Angela Merkel, wechselt zum 1. Oktober in die freie Wirtschaft. Am Freitag wurde sie vom Vorstand des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zur Vorsitzenden der Hauptgeschäftsführung berufen. Sie wird aus dem Bundestag ausscheiden und beim Bundesparteitag der CDU nicht wieder für das Präsidium kandidieren. Damit hängt die 41-Jährige ihre politische Karriere an den Nagel.

Ihr ausdrücklicher Dank an Angela Merkel, mit dem sie am Freitag diese Ankündigung verband, macht deutlich, wie nah die beiden sich stehen. "Die jahrelange Zusammenarbeit mit ihr war für mich stets eine Ehre und persönliche Bereicherung", sagte Hildegard Müller. Neben der Medienberaterin Eva Christiansen und Büroleiterin Beate Baumann gehört Müller zum engsten Beraterkreis der Kanzlerin - auch gern "Girls-Camp" genannt. An der Seite von Merkel machte Müller eine steile Karriere. Die ehemalige Vorsitzende der Jungen Union wurde 1999 ins CDU-Präsidium gewählt. 2002 zog sie für den Wahlkreis Düsseldorf in den Bundestag ein und wurde nach der Wahl 2005 Staatsministerin im Kanzleramt mit der Verantwortung für die Bund-Länder-Koordination und Bürokratieabbau. Als im Oktober 2006 ihre Tochter Sarah geboren wurde, ließ sie ihr Amt als Staatsministerin ein gutes Jahr ruhen. Ein Novum im Regierungszirkel. Vermutlich wird ihre familiäre Situation ihr die Entscheidung auch erleichtert haben. Künftig entfällt zumindest das Pendeln in den Wahlkreis Düsseldorf. Ihr Mann lebt noch in Heidelberg.

Für den BDEW soll Hildegard Müller nun das Image aufpolieren. Die Energie- und Wasserwirtschaft-Unternehmen stehen wegen steigender Energiepreise für die Kunden und eigener Rekordgewinne in der Kritik.