Berlin/Bonn. In der Spitzelaffäre bei der Deutschen Telekom hat der Konzern noch vor wenigen Wochen Geld an den Recherchedienst Network Deutschland gezahlt. Das berichtet das "Handelsblatt". Am 14. Mai, dem Tag vor der Hauptversammlung, seien 174 000 Euro überwiesen worden. Network-Chef Ralph Kühn habe dem Konzern zuvor gedroht, die Hauptversammlung massiv zu stören und mitzuteilen, dass er im Auftrag des Konzerns illegal Telefonate zwischen Aufsichtsräten und Journalisten abgeglichen habe. Kühn habe darauf gedrängt, dass die Telekom eine Rechnung von Mitte Februar über insgesamt 650 000 Euro bezahlen solle. Unter Berufung auf "Telekomkreise" schreibt die Zeitung weiter, die 174 000 Euro seien bezahlt worden, weil damit "legale Aufträge" beglichen werden sollten. Der amtierende Telekom-Chef Rene Obermann hat bisher eine Verwicklung in die Affäre stets bestritten.