Die Bundesrepublik Deutschland unterhält auf Forderung des Grundgesetzes eine Parlamentsarmee, den Weisungen des Bundestages unterworfen. Dessen Mitglieder ja vom Volk dorthin gewählt werden. Jede deutsche Regierung tut also gut daran, den Willen des Volkes beim Einsatz der Streitkräfte zu berücksichtigen.

Genau das tut Bundeskanzlerin Angela Merkel, wenn sie sich zum Beispiel auf der Berliner Kommandeurstagung gegen hartnäckige Forderungen der Nato und einiger Alliierter nach einem Kampfeinsatz deutscher Soldaten in Südafghanistan verwahrt. Die überwältigende Mehrheit der Deutschen ist nämlich strikt dagegen.

Doch diese erhitzte Debatte innerhalb der Allianz ist durchaus sinnvoll, weil sie zugleich die grundlegende Frage aufwirft, welchem sicherheitspolitischen Zweck die Bundeswehr heute eigentlich dient.

Soll der Grundgesetz-Auftrag der Verteidigung tatsächlich weltweit - am Hindukusch oder im Kongo - ausgeführt werden? Es ist eine Frage, die in Deutschland bislang nicht annähernd gründlich genug diskutiert worden ist. Falls ja - dann benötigt die Bundeswehr allerdings eine erheblich bessere Ausrüstung, als dies jetzt der Fall ist.