BERLIN. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) befürchtet für 2008 eine Unterfinanzierung der Kliniken von mindestens 2,2 Milliarden Euro. Das Defizit entspreche dem Finanzbedarf von 40 000 Klinikärzten oder 60 000 Pflegekräften, teilte der Verband mit. Ärztepräsident Jörg-Dietrich Hoppe warnte: "Die Krankenhäuser bluten aus, wenn jetzt nicht endlich die Patientenversorgung zum Maßstab der Dinge gemacht wird." Er verwies auf die zunehmende Abwanderung von hoch qualifizierten jungen Ärzten ins Ausland. Als grotesk bezeichnete er es, dass die Krankenhäuser einen Sanierungsbeitrag von mehreren Hundert Millionen Euro pro Jahr zugunsten der Krankenkassen erbringen müssten.

Die Krankenhausgesellschaft sprach von Auswirkungen auf die Versorgung der Patienten: "Patienten klagen längst über längere Wartezeiten, weniger Zuwendung und belastetes Personal", erklärte Geschäftsführer Georg Baum. Das Gesundheitsministerium warf der Krankenhausgesellschaft vor, auf unverantwortliche Weise die Gesamtlage zu dramatisieren.