Bei den Grünen ist bundesweit ein heftiger Streit über den Umgang mit der Linkspartei entbrannt. Parteichefin Claudia Roth erteilte den Forderungen eine Absage, die Partei müsse sich für rot-rot-grüne Bündnisse öffnen. "Eine solche Diskussion hilft uns überhaupt nicht weiter." Fraktionsvize Jürgen Trittin verlangte dagegen erneut, die Linken nach 2009 als Partner in einer Landesregierung zu erproben. Ähnlich äußerten sich Hans-Christian Ströbele und Krista Sager: "Rot-Rot-Grün darf nicht auf ewig ein Tabu sein", betonte Ströbele. Trittin hatte als erster führender Grüner für mehr Offenheit gegenüber den Linken plädiert und für 2009 ein rot-rot-grünes Bündnis im Saarland nicht ausgeschlossen.

Daraufhin wurde er von Fraktionschef Fritz Kuhn zurückgepfiffen: Wenn Trittin spekulieren wolle, "sollte er es doch mal an der Börse probieren", so Kuhn zum "Tagesspiegel". Trittin zeigte sich davon unbeeindruckt. Eine dauerhafte Ausgrenzung der Linkspartei diene nur "der Konservierung der Machtbeteiligung der Konservativen", sagte der frühere Bundesumweltminister der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". So könne im Saarland 2009 die CDU-Regierung nur mit einem Dreierbündnis abgelöst werden. Im Bund sei 2009 allerdings nur eine Ampelkoalition mit der FDP möglich. Hier sei die Linke noch nicht regierungsfähig. Damit stellte sich Trittin offen gegen die Partei- und Fraktionsspitze, die jede Zusammenarbeit mit der Linken strikt ablehnt.