BERLIN. In der Opposition hat man gut lachen, aber auch die Regierungsverantwortung drückt nicht auf die Heiterkeit. Das ergab eine Auswertung der Bundestagsprotokolle unter dem Spaß-Gesichtspunkt, über die der Politik-Informationsdienst "Polixea" berichtete. Danach vermerken die Plenarprotokolle der laufenden Legislaturperiode bisher 638-mal "Heiterkeit" bei der Union. Knapp dahinter folgt die SPD (625) vor FDP (438), Bündnis 90/Die Grünen (335) und der Fraktion Die Linke (321).

Am meisten zu lachen aber haben die Liberalen. Die Stenografen notierten seit der Bundestagswahl 2005 insgesamt 103-mal "Lachen" bei der FDP und ihren Abgeordneten. Die Sozialdemokraten lachten 102-mal, die Linke 95-mal und die CDU/CSU 92-mal. Am seltensten rangen sich Bündnis 90/Die Grünen (76) zu herzhaften Freudenbekundungen durch.

Häufig demonstrieren Fraktionen und Abgeordnete mit ihrer Heiterkeit, dass sie wenig von dem halten, was der jeweilige Redner im Parlament gerade sagt. Immer wieder lösen aber auch Versprecher und originelle Formulierungen Gelächter aus.

So provozierte Klaus Ernst (Linksfraktion) großes Amüsement, als er der Bundesregierung zurief: "Ihre Aussagen haben die Halbwertszeit von Einwegunterwäsche."

Michael Hennrich (CDU) erntete ebenso Gelächter für sein Beispiel eines "vierköpfigen Familienvaters" wie Bärbel Höhn (Bündnis 90/Die Grünen), deren Ausführungen zur Haltungsfläche von Schweinen in dem Satz gipfelten: "Zwei Schweine im Bett, das finde ich okay."

Auch Gabriele Frechen (SPD) löste Heiterkeit im Hohen Haus aus, als sie sagte: "Ich will gar kein Prinz werden, und solange Sie mir nicht versprechen können, dass man auch eine Prinzessin werden kann, bleibe ich doch lieber eine rote Kröte."