Vera Altrock über den Beschluss des Bundesrates, ab Januar 2007 das Elterngeld einzuführen.

Mit dem "Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetz" hat der Bundesrat am Freitag eins der wichtigsten und besten Gesetze in der Familienpolitik der Bundesrepublik verabschiedet. Denn es unterstützt werdende Eltern nicht nur durch Geld. Das Gesetz schenkt ihnen darüber hinaus Zeit für ihre Kinder. Vätern wird es die Entscheidung leichter machen, ob sie eine Jobpause für ihren Nachwuchs einlegen. Und berufstätige Frauen werden durch die neue finanzielle Sicherheit hoffentlich zum Kinderkriegen ermuntert.

All das haben wir in Deutschland dringend nötig. Denn was die Möglichkeiten der Kinderbetreuung, der Vereinbarkeit von Beruf und Kind sowie der Chancengleichheit von Frauen und Männern angeht, hinken wir bisher im europäischen Vergleich mächtig hinterher.

Das neue Gesetz gibt noch ein weiteres gesellschaftliches Signal: Nämlich, dass jeder, der die Zeit und Mühe für die Kindererziehung aufbringt, ob Frau oder Mann, Respekt und angemessene Bezahlung verdient.

Natürlich gibt es auch einige, die nicht von dieser neuen Regelung profitieren: zum Beispiel Eltern, deren Baby vor dem 1. Januar zur Welt kommen wird. Doch den meisten bedeutet die Vorfreude auf das Neugeborene ohnehin viel mehr als das Geld. Ein weiterer Trost ist: Beim nächsten Kind klappt's bestimmt.