Kommentar: Beratungen zur Integration

Integration ist ein Wort, das in den vergangenen Jahren zu einem mehr oder weniger inhaltslosen Schlagwort verkommen ist. Wo auch immer es von Ausländern mitverursachte Probleme gab, wurde nach mehr Integration gerufen. Diffus, aber beruhigend. Nun hat die Bundesregierung erstmals einen Ansatz gemacht, das Wort auch mit Inhalt zu füllen. Der Integrationsgipfel, angesiedelt auf höchster politischer Ebene, gibt zwei dringend nötige Signale ins In- und Ausland: Es ist wichtig, daß Ausländer sich in Deutschland wohl fühlen, und es ist nötig, daß alle Seiten sich dafür anstrengend.

Kanzlerin Angela Merkel hat das Treffen "historisch" genannt. Es wird sich in der praktischen Arbeit, die nun folgt, herausstellen, ob das tatsächlich so ist. Zumindest aber ist es ein gelungener Anfang, der es erstmals ermöglicht, daß auch die Zuwanderer selbst ihre Stimme erheben können. In Erinnerung an den zermürbenden politischen Streit um das Zuwanderungsgesetz muß man nur inständig hoffen, daß diesmal die Vernunft regiert.