BERLIN. Wer aus dem Kabinett ausscheidet, fällt weich - zumindest finanziell. Die lebenslangen Versorgungsbezüge für die Kabinettsmitglieder berechnen sich nach Amtsdauer und vorherigen politischen Ämtern. Spitzenreiter sind Finanzmister Hans Eichel und Außenminister Joschka Fischer: Nach Berechnung des Bundes der Steuerzahler belaufen sich deren Bezüge wegen ihrer langen landespolitischen Karrieren auf 11 500 Euro für den SPD- und auf 10 700 für den Grünen-Politiker.

Das Ausscheiden der Grünen-Politiker steht bereits fest, bei Verbraucherministerin Renate Künast (5770 Euro) ist es schon vollzogen. Umweltminister Jürgen Trittin bekommt nach der Rechnung rund 6100 Euro im Monat.

Von den verbleibenden SPD-Politikern kommt Verkehrsminister Manfred Stolpe mit 9100 Euro der Fünfstelligkeit am nächsten. Wirtschaftsminister Wolfgang Clement, der sich bereits auf seine neue Freiheit freut, kommt auf 8700 Euro.

Innenminister Otto Schily kann mit rund 7950 Euro rechnen. Erst an fünfter Stelle in dieser Liste folgt Bundeskanzler Gerhard Schröder, der auf mindestens 7750 Euro kommt.

Die teilweise drastischen Unterschiede erklärten sich aus in den Ländern unterschiedlich gehandhabten Anrechnungszeiten für Ämter in Landesregierungen. Außerdem spielen Anrechnungen von Bundestagszeiten eine Rolle, die vor dem 22. Dezember 1995 üppiger zu Buche schlagen als danach.