Hamburg. Der ehemalige Kommandeur der Führungsakademie in Blankenese und spätere Generalinspekteur der Bundeswehr, Dieter Wellershoff, ist tot. Er starb am vergangenen Sonnabend im Alter von 72 Jahren, wie Verteidigungsminister Peter Struck gestern mitteilte. Struck würdigte den Admiral a.D. in einem Nachruf als einen Mann, der sich in der Bundeswehr und in der Nato höchste Anerkennung erworben habe.

Wellershoff wurde 1933 in Dortmund geboren, trat nach einem Maschinenbaustudium 1957 in die Bundeswehr ein und machte eine Ausbildung zum Marineoffizier. Er durchlief unterschiedliche Stationen in der Flotte, unter anderem als Kommandant einen Minensuchers und eines Zerstörers, und in nationalen wie internationalen Stäben, bevor er im April 1981 als erster Marineoffizier Kommandeur der Führungsakademie wurde. Mit 48 Jahren war er damals der jüngste Konteradmiral der Bundeswehr.

Wellershoff galt als "in vielem ein typischer, in manchem ein vorbildlicher Vertreter der neuen, nicht kriegsgedienten Offiziersgeneration", wie es die "Süddeutsche Zeitung" einmal formulierte. 1986 übernahm er das Amt des Generalinspekteurs von Wolfgang Altenburg. Wellershoff hatte eine unauffällige Art der Politikberatung und war kompromißfähig, was ihm mitunter den Vorwurf einbrachte, er halte sich zu sehr zurück.

Nach seinem Ausscheiden aus dem Amt 1991 wurde Wellershoff Gründungspräsident der Bundesakademie für Sicherheitspolitik. Er leitete die Akademie drei Jahre lang und hatte zuletzt einen Lehrauftrag an der Universität Bochum.