Berlin. Der SPD-Fraktionsvize Ludwig Stiegler hat den Satz "Sozial ist, was Arbeit schafft" aus dem Wahlprogramm der Union mit der Nazi-Parole "Arbeit macht frei" verglichen, der über Konzentrations- und Vernichtungslagern stand und damit bundesweit einhellig Empörung ausgelöst. Unionspolitiker, SPD sowie der Zentralrat der Juden in Deutschland reagierten mit massiver Ablehnung.

SPD-Chef Franz Müntefering sagte: "Irgendwelche Vergleiche mit rechtsextremistischen Parteien oder gar mit der Zeit des Nationalsozialismus sind nicht angebracht und sind nicht unsere Sprache." Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Paul Spiegel, appellierte an alle demokratischen Parteien, "gerade in Wahlkampfzeiten auf unselige Slogans aus der Nazi-Terminologie zu verzichten". CDU-Generalsekretär Volker Kauder hatte Müntefering aufgefordert, sich von der Äußerung zu distanzieren. "Wer sich in menschlich derart abstoßender Weise äußert, hat sich für jegliche politische Führungsaufgabe disqualifiziert."