Dresden. Viele Deutsche mißtrauen den Parteien - und halten deshalb auch Regierung und Parlament einer Studie zufolge für wenig glaubwürdig. "Wer Parteien wenig vertraut, hat auch wenig Zutrauen zum Parlament", sagte Professor Werner J. Patzelt von der Technischen Universität (TU) Dresden gestern bei der Vorstellung einer repräsentativen Umfrage. Bundesweit wurden 1835 Menschen befragt. Nach der Studie vertrauen nur rund vier Prozent der Deutschen den Parteien und elf Prozent dem Bundestag.

Dagegen glauben die Befragten dem Bundesverfassungsgericht (44 Prozent), der Polizei (40 Prozent) und der Justiz (31 Prozent). Auch die Medien wie Zeitungen (14 Prozent) und Fernsehen (15 Prozent) lagen noch vor Parlament, Bundesregierung (acht Prozent) und Parteien. Während 40 Prozent der Befragten den Parteien ausdrücklich nicht glauben, waren es 29 und 22 Prozent bei Bundesregierung und Bundestag.

Das Bundesverfassungsgericht gelte als "zentraler Schiedsrichter und Autorität", der Bundestag mißfalle wegen unbefriedigender Leistungen und parteipolitischer Querelen, hieß es. Die Analyse wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziert.