Erstmals seit sieben Jahren hat es 2008 mehr offene Ausbildungsplätze als unversorgte Bewerber gegeben. Aus dem von Bildungsministerin Annette...

Berlin. Erstmals seit sieben Jahren hat es 2008 mehr offene Ausbildungsplätze als unversorgte Bewerber gegeben. Aus dem von Bildungsministerin Annette Schavan (CDU) gestern im Kabinett vorlegten Berufsbildungsbericht 2009 gehen aber weiterhin massive Probleme von mehr als einer Viertelmillion Jugendlicher hervor, die als sogenannte Altbewerber immer noch keine Lehrstelle bekommen haben und deshalb Warteschleifen drehen müssen.

Schavan sagte, der Bericht zeige, dass der Ausbildungspakt wirke und dass die Bundesregierung einen wichtigen Beitrag geleistet habe, "eine Trendwende am Arbeitsmarkt zu schaffen". Laut Bericht wurden vom 1. Oktober 2007 bis zum 30. September 2008 bundesweit 616 259 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen. Im Vergleich zum Vorjahr seien das zwar 1,5 Prozent oder 9626 Verträge weniger. Da die Zahl der Bewerber wegen des Geburtenrückgangs deutlich abgenommen habe, habe sich "das Verhältnis von Angebot und Nachfrage weiter verbessert".

Die Zahl der offenen Ausbildungsplätze habe mit 19 500 die Zahl der noch unversorgten Bewerber mit 14 500 überstiegen, hieß es. Eine solche Situation trete damit erstmals seit 2001 wieder auf.

Schavan zeigte sich aufgeschlossen für einen DGB-Vorschlag, wonach Lehrlinge in Betrieben, die in die Insolvenz gehen müssen, durch einen Schutzschirm besser aufgefangen werden sollten.