Trotz wachsenden Drucks aus der Koalition haben Ärzte und Krankenkassen die geplante Nachbesserung ihrer umstrittenen Honorarreform für die...

Trotz wachsenden Drucks aus der Koalition haben Ärzte und Krankenkassen die geplante Nachbesserung ihrer umstrittenen Honorarreform für die niedergelassenen Ärzte in Deutschland auf den 20. April vertagt. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) legte Vorschläge vor. Dabei geht es darum, dass die Ärzte bestimmte Behandlungen künftig außerhalb geltender Obergrenzen abrechnen wollen. Die Union dringt auf eine Lösung der Probleme.

Seit Monaten protestieren Tausende Fachärzte gegen befürchtete Einschnitte beim Einkommen. Die Behandlungen und Diagnosen werden nur bis zu bestimmten Grenzen voll bezahlt. Dabei bekommen die Ärzte Durchschnittspauschalen. Extra gibt es Geld für verschiedenste Leistungen wie ambulantes Operieren. Die KBV will nun, dass hier weitere Posten aufgenommen werden. Nachteile für Praxen mit insgesamt weniger Patienten, aber qualitätsvollen Leistungen sollen ausgeglichen werden.

Die Krankenkassen fürchten laut Verhandlungskreisen jedoch weitere Ausgaben und verlangten vor einer Entscheidung zunächst neue Daten. Der Vizechef des Kassen-Spitzenverbands, Johann-Magnus von Stackelberg, sagte im Deutschlandradio Kultur, mehr Geld für die Ärzte werde es nicht geben. Die mehr als drei Milliarden Euro zusätzlich im Vergleich zu 2007 reichten vollkommen aus. Insgesamt sind 2009 mehr als 30,5 Milliarden Euro für die rund 140 000 Praxisärzte allein von den gesetzlichen Kassen vorgesehen.