Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) beabsichtigt nicht, sich beim Papst zu entschuldigen. Das sagte Regierungssprecher Ulrich Wilhelm gestern in...

Berlin. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) beabsichtigt nicht, sich beim Papst zu entschuldigen. Das sagte Regierungssprecher Ulrich Wilhelm gestern in Berlin. Merkel hatte Anfang Februar wegen der Aufhebung der Exkommunikation des Holocaust-Leugners Richard Williamson eine Klarstellung vom Papst gefordert. Die Kanzlerin habe sich mehrfach in Interviews zu dem Thema geäußert, sagte Wilhelm. Damit sei "alles das gesagt, was dazu zu sagen war".

Zuvor hatte der Kölner Erzbischof Kardinal Joachim Meisner von der Kanzlerin in der "Bild"-Zeitung gefordert: "Zeigen Sie Größe und entschuldigen Sie sich, Frau Bundeskanzlerin." Meisner bemängelte, der Ton der "öffentlichen Papstschelte" sei "völlig unangemessen" gewesen. Er wisse von vielen Katholiken und auch Protestanten, die deswegen aus der CDU ausgetreten seien. Auch der CSU-Bundestagsabgeordnete Norbert Geis forderte eine Entschuldigung Merkels. Dem "Kölner Stadt-Anzeiger" sagte er, ihre Kritik sei "völlig unberechtigt" gewesen.