Im Atomendlager Asse besteht neuerdings akute Einsturzgefahr, aber das Bundesamt für Strahlenschutz als Betreiber behauptet unverdrossen, eine...

Im Atomendlager Asse besteht neuerdings akute Einsturzgefahr, aber das Bundesamt für Strahlenschutz als Betreiber behauptet unverdrossen, eine extrem große Gefahr gebe es nicht. Immer neue Hiobsbotschaften sickern aus dem maroden Bergwerk, in dem 125 000 Fässer mit radioaktivem Müll lagern, aber es wird gehandelt nach der Devise: Alles im Griff auf dem sinkenden Schiff.

Fakt ist, dass den Bürgern in diesem Land in den vergangenen Jahrzehnten von der Politik immer wieder versichert worden ist, bei der Nutzung der Kernenergie und dem Umgang mit dem radioaktiven Abfall werde es in Sicherheitsfragen keine Kompromisse geben, sondern immer die optimale Lösung. Genau die ist angesichts einer drohenden Flut von belasteter Lauge nicht mehr gewährleistet.

Fassungslos macht auch das Durcheinander zwischen Bund, Land Niedersachsen und Bundesamt für Strahlenschutz. Jeder ist weniger an der versprochenen Transparenz interessiert als vielmehr daran, seine Hände in Unschuld zu waschen. Es ist überfällig, das ganze Ausmaß zu benennen.

GAU nennt man den größten anzunehmenden Unfall in einem Kernkraftwerk. Der Umgang mit der Asse wächst sich inzwischen zum GAU für die Glaubwürdigkeit der deutschen Atompolitik aus.