Der Doppelname sei's, hat neulich ein Spaßvogel geschrieben. Weil der Mann an seinem Doppelnamen festhalte, werde er die Hessen-Wahl nicht gewinnen.

Der Doppelname sei's, hat neulich ein Spaßvogel geschrieben. Weil der Mann an seinem Doppelnamen festhalte, werde er die Hessen-Wahl nicht gewinnen. Schäfer allein, das gehe ja noch. Vielleicht sogar Gümbel. Aber Schäfer-Gümbel? Unmöglich!

Am Ende wird es wohl weniger am Namen liegen als an der Situation, die sich die hessische SPD selbst eingebrockt hat. Sie hat sich von einer - wortbrüchigen! - Andrea Ypsilanti monatelang vorgaukeln lassen, mithilfe der Grünen und der Linkspartei könnten rosig-rote Zeiten in Wiesbaden anbrechen. Das war der erste Fehler. Anschließend haben die hessischen Genossen Andrea Ypsilanti nicht dahin geschickt, wo sie nach ihren Eskapaden hingehörte: in die Wüste. Das war der zweite Fehler. Dann kam Thorsten Schäfer-Gümbel. Vordergründig die Harmlosigkeit in Person, aber in seinem Schatten konnte man immer noch die Strippenzieherin Andrea Ypsilanti erkennen. Das war der letzte Fehler.

Die Rechnung wird am Sonntag nachgereicht. Alle Umfragen sagen der hessischen SPD für diese Landtagswahl ein Debakel voraus: 24 Prozent. Und die inzwischen heillos zerstrittene Linkspartei, die Ypsilanti so gern die Steigbügel halten wollte, könnte nach ihrem zwölfmonatigen Gastspiel sogar schon wieder aus dem hessischen Landtag herausfliegen. Die Demoskopen orten sie unmittelbar vor der Wahl bei kläglichen vier Prozent.

Der rot-grün-rote Traum ist ausgeträumt. Überraschen wird das niemanden. Zumal die SPD in diesem kurzen Wahlkampf nicht gerade Zuversicht vermittelte. Oder was sollte ein Wähler von einer Partei halten, die auf ihren Plakaten wehleidig fragte: "Wirklich wieder Koch?"

Hessens SPD wird lange brauchen, sich von Andrea Ypsilanti zu erholen. Sie sollte am Sonntag endlich damit anfangen.