Deutschland hat 2008 erneut ein Staatsdefizit ausgewiesen. Das Finanzierungsdefizit des Staates betrug rund 1,59 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.

Frankfurt/Wiesbaden. Deutschland hat 2008 erneut ein Staatsdefizit ausgewiesen. Das Finanzierungsdefizit des Staates betrug rund 1,59 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Bund und Länder gaben im vergangenen Jahr mehr Geld aus als sie einnahmen. Die Gemeinden erzielten allerdings ein Plus von 8,77 Milliarden Euro.

Das deutsche Staatsdefizit belief sich 2008 auf 0,1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) nach minus 0,2 Prozent im Vorjahr. Damit erfüllte Deutschland wie in den beiden Vorjahren das Maastricht-Kriterium von maximal 3,0 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Im Jahr 2006 hatte Deutschland wieder die EU-Kriterien zur Verschuldung eingehalten, nachdem die Regierung von Kanzler Gerhard Schröder vier Jahre lang über der von Brüssel erlaubten Grenze lag.

Im Jahr 2009 steht Deutschland vor einer Schuldenexplosion wegen der Auswirkungen der Wirtschaftskrise und der Kosten der Konjunkturpakete. Allein der Bund steuert auf eine Rekordneuverschuldung von mehr als 40 Milliarden Euro zu. Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) rechnet nach der Einigung auf das schuldenfinanzierte 50-Milliarden-Konjunkturpaket mit einer deutlichen Überschreitung der europäischen Defizitgrenze 2010. In diesem Jahr werde Deutschland die Neuverschuldungsgrenze von drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts "einigermaßen einhalten können", sagte der Minister der "Financial Times Deutschland". "Für 2010 werden wir dagegen wohl über vier Prozent liegen", prognostizierte er.