Dieter Althaus hat die Verantwortung für den Tod der Skifahrerin übernommen - obwohl er sich an den tragischen Unfall am Neujahrstag in der...

Dieter Althaus hat die Verantwortung für den Tod der Skifahrerin übernommen - obwohl er sich an den tragischen Unfall am Neujahrstag in der Steiermark nicht erinnern kann. Das ehrt ihn. Aber wird er wirklich in die Politik zurückkehren können?

Da ist nicht nur ein nun anstehendes Gerichtsverfahren wegen fahrlässiger Tötung in Österreich. Althaus ist auch ein physisch schwer angeschlagener Politiker. Der tief gläubige Katholik hat seelisch an den Unfallfolgen schwer zu tragen.

Er und die Thüringer CDU haben sich nun den 14. März als nächsten Termin gesetzt, um über eine Kandidatur des Ministerpräsidenten für die Landtagswahl am 30. August zu entscheiden. Spätestens nach Ostern soll feststehen, ob er gesundheitlich in der Lage sein wird, einen Wahlkampf durchzustehen. Spätestens im Sommer sollte er mit Auftritten auf Marktplätzen und in Festzelten beginnen ...

Es sind alles Termine irrationaler Hoffnung und der Ratlosigkeit. Was die CDU in Erfurt und im Bund weiter an Althaus glauben lässt, ist die pure Alternativlosigkeit. Hinter dem Ministerpräsidenten klafft eine große Lücke. Und niemand ist in Sicht, der sie füllen könnte. Niemand, der sagt, ich übernehme die Verantwortung, und keine Bundeszentrale, die helfend oder zumindest beratend beisteht.

Machterhalt für die CDU wäre in Thüringen mit einem gesunden Althaus schwierig genug geworden. Ohne ihn oder mit einem angeschlagenen Spitzenkandidaten scheint das unmöglich. Auch in Sachsen wird am 30. August gewählt, und auch dort droht der CDU ein Debakel. Die Union wird ihre letzten beiden Bastionen im Osten verlieren. Das versetzt die Partei in eine Schreckstarre, die sie daran hindert, Althaus von der Last der politischen Verantwortung und Arbeit wenigstens vorübergehend zu befreien. Vor allem zu dessen eigenem Wohl.