Die Belegschaft bei Opel muss weiter um ihre Arbeitsplätze bangen. Bilder der Opel-Modelle. Bilder der Opel-Werke.

Berlin. Die Belegschaft beim Autobauer Opel muss weiter um ihre Arbeitsplätze bangen. Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) ließ gestern nach einem Spitzengespräch mit der Unternehmensführung offen, ob der Bund dem angeschlagenen Unternehmen Staatshilfen gewähren wird. "Es ist keine Vorentscheidung gefallen", sagte zu Guttenberg (CSU) nach dem Treffen in Berlin, bei dem das Opel-Management und der Betriebsrat einen möglichen "Rettungsplan" vorgelegt hatten.

Das Konzept, das eine eigenständige europäische Gesellschaft vorsieht, wird in den nächsten Wochen gründlich geprüft. Hilfen sollen auch vom Vorgehen des von der Insolvenz bedrohten US- Mutterkonzerns General Motors (GM) und der US-Regierung abhängen, mit der zu Guttenberg im engen Austausch ist. Opel erwartet allein vom Staat Hilfen von 3,3 Milliarden Euro.

Der Minister will nichts verzögern, sich aber auch nicht unter Druck setzen lassen. In der Unternehmenszentrale von GM Europa in Zürich hieß es nach den Gesprächen, dem Autobauer sei an einer raschen Entscheidung gelegen, um aus den Schlagzeilen zu kommen. Man wolle aber keinen Druck auf die Regierung ausüben. Doch Druck kam auch aus der Großen Koalition selbst. Der SPD-Vorsitzende Franz Müntefering forderte, eine mögliche staatliche Unterstützung für Opel nicht auf die lange Bank zu schieben. Notwendig seien zügige und pragmatische Lösungen, sagte er nach Beratungen der SPD-Spitzen.

Der CDU-Finanzexperte Ole Schröder hielt dagegen. Dem Abendblatt sagte er: "Jetzt in Hektik zu verfallen bringt gar nichts. Man muss genau prüfen, ehe Steuergelder eingesetzt werden. Ich bin sehr skeptisch, ob eine Sanierung von Opel überhaupt möglich ist."