Die Verschuldung der öffentlichen Haushalte ist im Jahr 2008 auf 1,517 Billionen Euro gestiegen. Das ist ein Anstieg um 1,0 Prozent im Vergleich zu...

Wiesbaden. Die Verschuldung der öffentlichen Haushalte ist im Jahr 2008 auf 1,517 Billionen Euro gestiegen. Das ist ein Anstieg um 1,0 Prozent im Vergleich zu 2007. Die Schuldenlast pro Einwohner stieg damit auf 18 473 Euro. Das teilte das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mit.

Der Anstieg der Gesamtschulden liegt vor allem an der Neuverschuldung des Bundes von 19,2 auf insgesamt 956,9 Milliarden Euro. Die Steigerung fiel mit 2,0 Prozent trotz der Belastungen durch die Finanzmarktkrise jedoch niedriger aus als geplant. Die Länder und Kommunen konnten dagegen überwiegend Schulden abbauen oder den Stand vom Vorjahr halten. So verzeichneten die Länder einen Rückgang der Kreditlasten um rund eine Milliarde Euro, die Kommunen um insgesamt 3,3 Milliarden Euro. Der Freistaat Sachsen konnte seine Schulden an den Finanzmärkten um 13,4 Prozent senken. Die geringste Verschuldung verzeichnet weiterhin Bayern mit 1 767 Euro pro Einwohner. Bremen ist erneut das Schlusslicht der Statistik. Dort lasten auf jedem Einwohner Schulden in Höhe von 23 084 Euro. Die Hamburger liegen mit 12 223 Euro pro Kopf im statistischen Mittelfeld.

Diese Rechnung umfasst allerdings nur die Kernhaushalte der öffentlichen Hand. Nicht enthalten sind die Kreditlasten zur Stabilisierung der Sozialkassen. Sie sind in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Mit 64,1 Milliarden Euro übertrafen sie 2008 den Vorjahreswert um 20,6 Prozent. Die Kassenkredite beim Bund betrugen zum Jahresende 28,9 Milliarden Euro, bei den Ländern 3,3 und bei den Kommunen 29,2 Milliarden Euro. Bezieht man diese Zahlen in die Gesamtstatistik ein, ergibt sich eine Schuldenlast der öffentlichen Haushalte von rund 1,579 Billionen Euro.

In diesem Jahr wird die Neuverschuldung des Bundes voraussichtlich auf Rekordhöhe steigen. Ein Grund dafür ist das gestern verabschiedete Konjunkturpaket II. Es sieht in den kommenden zwei Jahren kreditfinanzierte Staatsausgaben von 50 Milliarden Euro vor. Ein weiterer Grund ist der Einbruch der Konjunktur infolge der Finanzkrise. Dadurch gehen dem Staat 2009 Steuereinnahmen in Milliardenhöhe verloren.