Der Neonazi-Aufmarsch in Dresden und der anschließende brutale Überfall auf Gegendemonstranten haben Empörung ausgelöst. Politiker verlangten rasche...

Dresden/Berlin. Der Neonazi-Aufmarsch in Dresden und der anschließende brutale Überfall auf Gegendemonstranten haben Empörung ausgelöst. Politiker verlangten rasche Aufklärung der Taten. Auch Forderungen nach verstärktem Kampf gegen die Rechtsextremen werden lauter. In Sachsen streiten die Parteien um die richtige Form historischen Gedenkens angesichts massenhafter Neonazi-Provokationen.

Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Michael Sommer, forderte umfassende Aufklärung des "unerträglichen" Angriffs auf Busse mit Gewerkschaftern. Die Politik solle endlich handeln und alles tun, um ein NPD-Verbot voranzutreiben. Der Zentralrat der Juden sprach von einem dramatischen Signal. Rufe nach vollständiger Aufklärung kamen auch von SPD und Linken. Der Überfall von Neonazis auf eine Reisegruppe von Demonstranten folgte am Sonntag auf breite Proteste gegen Rechtsextremismus in Dresden. Dort waren 6000 Neonazis aufmarschiert. Mehr als 10 000 Menschen protestierten dagegen. Auf der Rückfahrt wurden zwei Busse mit Neonazi-Gegnern an der Autobahn in Thüringen von Dutzenden Neonazis überfallen. Ein 42-jähriger Hesse wurde schwer verletzt, er erlitt einen Schädelbruch. Die Polizei nahm die Fahndung nach drei Schweden mit Haftbefehl auf. Ihren Bus hatte die Polizei bereits vorher auf der Suche nach den Tätern gestoppt, ohne sie jedoch festzunehmen. Die Polizei ist ohnehin in der Kritik. Der Bundesgeschäftsführer der Linken, Dietmar Bartsch, kritisierte das Polizeikonzept zum Schutz der Gegendemonstranten als "nicht stimmig" und verlangte eine Bestrafung der Neonazis.