Der Internetwurm “Conficker“ hat die Bundeswehr infiziert. Es seien “mehrere hundert Computer verschiedener Dienststellen“ betroffen, erklärte das Verteidigungsministeriums am Sonnabend in Berlin. Einzelne Dienststellen seien vom Bundeswehr-Netzwerk getrennt worden, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.

"Conficker" setzt Sicherheitssysteme von Microsoft Windows außer Kraft und ist nach Einschätzung des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) weltweit auf Millionen Rechnern verbreitet.

Wie ein Ministeriumssprecher erklärte, begann die Attacke am Donnerstag. Das für die Netzwerksicherheit zuständige Computer Emergency Response Team der Bundeswehr (CERTBw) und die BWI Informationstechnik GmbH hätten bereits Maßnahmen zur Entfernung der Schadsoftware und Wiederherstellung der vollen Funktionsfähigkeit der Computersysteme der Bundeswehr eingeleitet.

Das BSI rät Computernutzern, ein bereits seit Oktober bereitstehendes Sicherheitsupdate von Microsoft zu installieren und sich mit einer Firewall sowie einem aktuellen Antivirenprogramm vor dem Wurm zu schützen.

Das Amt rät zudem zu erhöhter Vorsicht beim Einsatz von Wechseldatenträgern wie USB-Sticks. Beim Anschließen eines Datenträgers wird laut BSI durch die Autorun-Funktion automatisch das darauf befindliche Schadprogramm gestartet und installiert.

Laut "Spiegel" ist gerade erst eine Sondereinheit zum Schutz vor Hackerangriffen und Viren von der Bundeswehr gegründet worden. Rund 76 Mitarbeiter arbeiten in der "Abteilung Informations- und Computernetzwerkoperationen" abgeschottet in der Tomburg-Kaserne in Rheinbach nahe Bonn.

Die Hacker in Uniform trainieren für den elektronischen Ernstfall, wie es ihn zuletzt mit den Cyber-Angriffen auf Estland und Georgien gab. Und nun wurde die Bundeswehr selbst Opfer einer Virus-Attacke.