Spätestens ab 2010 soll für das Wachpersonal auf Seeschiffen weltweit eine Promillegrenze von 0,5 Promille gelten. Das hat die für die Sicherheit...

Berlin. Spätestens ab 2010 soll für das Wachpersonal auf Seeschiffen weltweit eine Promillegrenze von 0,5 Promille gelten. Das hat die für die Sicherheit der internationalen Seeschifffahrt zuständige "International Maritime Organisation" (IMO) auf Initiative des Bundesverkehrsministeriums beschlossen.

Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) sagte dem Hamburger Abendblatt: "Alkoholmissbrauch auf See gehört mit diesem Beschluss bald der Vergangenheit an. Das ist ein wichtiger Schritt zu mehr Sicherheit auf den Meeren", so der Minister. In deutschen Küstengewässern besteht bereits seit 2006 ein Alkohollimit (0,5 Promille bis null Promille bei Gefahrgut- und Fahrgasttransporten). Der Bundestag hatte das Bundesverkehrsministerium beauftragt, diese Werte auch international durchzusetzen. Die IMO stimmte nun dem Vorschlag des Ministeriums zu.

Vor allem die Billigflaggenländer sollen nach Ministeriumsangaben schwer zu überzeugen gewesen sein. Die Gewerkschaften hätten eine Kriminalisierung der gesamten Schifffahrt gefürchtet, da Schiffe Lebensraum und Fahrzeug in einem seien, sagte eine Sprecherin des Ministeriums. Die gemeldeten Vorkommnisse mit "alkoholisierter Schiffsführung" von deutschen und ausländischen Schiffen liegen allein in deutschen Gewässern bei jährlich rund 500.

Die jetzt erzielte Vereinbarung wird im Juni 2010 auf den Philippinen beschlossen. Sie ist Teil des "Internationalen Übereinkommens über Normen für die Ausbildung, die Erteilung von Befähigungszeugnissen und den Wachdienst von Seeleuten". Seeleuten, die gegen die Regelung verstoßen, drohen Strafen bis hin zu Patententzug und Fahrverboten.