Zu viel Tempo im Straßenverkehr wurde dem nordrhein-westfälischen Verkehrsminister Oliver Wittke jetzt zum Verhängnis. Der mit über 100 Stundenkilometern in einer geschlossenen Ortschaft geblitzte Politiker ist zurückgetreten.

Zu viel Tempo im Straßenverkehr wurde dem nordrhein-westfälischen Verkehrsminister Oliver Wittke jetzt zum Verhängnis. Der mit über 100 Stundenkilometern in einer geschlossenen Ortschaft geblitzte Politiker ist zurückgetreten. "Aufgrund meines Fehlverhaltens im Straßenverkehr kann ich meiner als Verkehrsminister zwingend erforderlichen Vorbildfunktion nicht gerecht werden. Vor diesem Hintergrund habe ich dem Herrn Ministerpräsidenten meinen Rücktritt vom Amt des Bau- und Verkehrsministers angeboten. Der Ministerpräsident hat dieses Angebot angenommen. Ich werde mich in meiner politischen Arbeit künftig auf mein Abgeordnetenmandat und den Vorsitz der Ruhr-CDU sowie den stellvertretenden Landesvorsitz der CDU Nordrhein-Westfalen konzentrieren", sagte Wittke.

Der CDU-Politiker war im vergangenen November mit 109 Stundenkilometern in einer geschlossenen Ortschaft geblitzt worden, in der eigentlich nur 50 Stundenkilometer erlaubt waren. Wittke war damit 69 Stundenkilometer zu schnell. Er musste für zwei Monate seinen Führerschein abgegeben und ein Bußgeld bezahlen. Die Opposition hatte Wittkes Fehltritt scharf gerügt und auf eine Ablösung des Ministers gedrungen.

Der Vorfall in Olpe ereignete sich nach Angaben des Ministeriums kurz hinter einem Ortseingangsschild. Einer Zeitung hatte Wittke gesagt, er sei auf der Fahrt zu einem privaten Termin in Eile gewesen und habe nicht bemerkt, dass er sich in einer geschlossenen Ortschaft befunden habe.

SPD-Landtagsfraktionschefin Hannelore Kraft nannte den Rücktritt "überfällig". Wittke habe offenbar die Flucht nach vorne angetreten, bevor in der Fragestunde des Landtags weitere belastende Details zu Tage getreten wären. Diese Einsicht des Ministers hätte auch der Ministerpräsident zeigen müssen und Wittke schon nach Bekanntwerden der Raserfahrt entlassen müssen, erklärte Kraft. "Der Ministerpräsident glaubte offenbar, das unentschuldbare Verhalten des Ministers mit einer Rüge beiseite schieben zu können."