Einen Tag vor der konstituierenden Sitzung des neu gewählten hessischen Landtags hat die CDU ihre Minister in der künftigen Landesregierung...

Wiesbaden. Einen Tag vor der konstituierenden Sitzung des neu gewählten hessischen Landtags hat die CDU ihre Minister in der künftigen Landesregierung vorgestellt. Der wieder antretende Ministerpräsident Roland Koch (CDU) präsentierte gestern in Wiesbaden die sieben künftigen Minister seiner Partei. Der Koalitionspartner FDP wird drei Ministerposten besetzen.

Der bisherige Justiz- und Kultusminister Jürgen Banzer (CDU) bleibt in der Regierung und soll künftig das Ressort für Arbeit, Familie und Gesundheit übernehmen. Die bisherige Sozialministerin Silke Lautenschläger (CDU) soll nun das Ressort für Umwelt- und Landwirtschaft leiten. Koch will zudem den 49-jährigen CDU-Generalsekretär Michael Boddenberg als Minister für Bundesangelegenheiten ins Kabinett holen. Zu einer Verjüngung der Landesregierung soll auch die 46 Jahre alte nordhessische Landtagsabgeordnete Eva Kühne-Hörmann aus Kassel beitragen, die künftig das Ressort für Wissenschaft und Kunst führen wird. Im Amt bleiben Innenminister Volker Bouffier und Finanzminister Karheinz Weimar sowie Staatskanzleichef Stefan Grüttner.

Die FDP schickt Landeschef Jörg-Uwe Hahn als Justiz- und Europaminister und die Landtagsabgeordnete Dorothea Henzler als Kultusministerin ins Kabinett. Der frühere Wirtschaftsminister Dieter Posch kehrt in dasselbe Ressort zurück. Die Vertrauensabstimmung über die Minister soll heute nach der Wahl und Vereidigung Kochs erfolgen.

Nach mehr als drei Jahren verliert die Große Koalition damit heute ihre Mehrheit im Bundesrat. Mit der Vereidigung der neuen schwarz-gelben Regierung in Hessen reduziert sich die Stimmenzahl von Union und SPD - bei insgesamt 69 Stimmen in der Länderkammer - von 35 auf 30. Damit werden die Koalitionsparteien bis zur Bundestagswahl am 27. September bei vielen Entscheidungen auf die Unterstützung der Opposition angewiesen sein.

Die Große Koalition hatte seit der Wahl 2005 eine Mehrheit in Bundestag und Bundesrat. Mit dem Regierungswechsel in Hessen gibt es nur noch acht von 16 Bundesländern, in denen die beiden Volksparteien allein oder gemeinsam regieren.