Gut eine Woche nach der schweren Niederlage der SPD bei der hessischen Landtagswahl ist Spitzenkandidat Thorsten Schäfer-Gümbel zum neuen...

Wiesbaden. Gut eine Woche nach der schweren Niederlage der SPD bei der hessischen Landtagswahl ist Spitzenkandidat Thorsten Schäfer-Gümbel zum neuen Fraktionsvorsitzenden gewählt worden. Die SPD-Landtagsfraktion wählte den 39-Jährigen gestern einstimmig zu ihrem neuen Vorsitzenden. Schäfer-Gümbel tritt damit die Nachfolge von Andrea Ypsilanti an, die nach der Wahlniederlage ihren Rücktritt als Partei- und Fraktionsvorsitzende angekündigt hatte.

Ypsilanti war im vergangenen Jahr zweimal mit dem Versuch gescheitert, eine von den Linken tolerierte rot-grüne Minderheitsregierung zu bilden. Bei der Landtagswahl am 18. Januar erzielte die SPD mit 23,7 Prozent das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte in Hessen. Schäfer-Gümbel soll Ende Februar auch neuer Landesparteichef der SPD werden. Die anderen Mitglieder des Fraktionsvorstandes und der parlamentarische Geschäftsführer werden erst kommende Woche gewählt.

Die CDU reagierte mit Kritik auf seine Wahl. "Herr Schäfer-Gümbel war und ist Teil des Systems Ypsilanti. Er steht für die Fortsetzung des Systems Ypsilanti, aber nicht für den Neuanfang der hessischen SPD", erklärte der parlamentarische Geschäftsführer Axel Wintermeyer.

Union und FDP setzten derweil ihre Koalitionsverhandlungen fort. Die beiden Parteien streben an, die Verhandlungen möglichst noch in dieser Woche abzuschließen. Dann könnte Ministerpräsident Roland Koch (CDU) bereits auf der konstituierenden Sitzung des Landtags am Donnerstag kommender Woche wiedergewählt werden.