FDP-Vorsitzender Phlipp Rösler findet laut “Deutschlandtrend“ nur noch 16 Prozent Zustimmung, doch der 39-Jährige gibt sich kämpferisch.

Berlin/Köln. Der angeschlagene Chef der Liberalen gibt sich kämpferisch: Vor den für ihn wohl entscheidenden Wahlen in Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen antwortete Philipp Rösler Im Interview des Senders SWR2 auf die Frage, wie lange er den Knochenjob als Vorsitzender noch schaffe: „Es ist anstrengend, aber um das Durchhalten mache ich mir überhaupt keine Sorgen.“ Dass er im aktuellen ARD-„Deutschlandtrend“ als unbeliebtester Politiker gilt, nimmt der FDP-Vorsitzende und Vizekanzler sportlich. „Als Parteivorsitzender muss man die gesamte Kritik, die eine Partei trifft, tragen.“ Die FDP legte in der bundesweiten Wählergunst wieder leicht zu. Mit Erfolgen in Kiel und Düsseldorf werde es einen weiteren Schub für die FDP in den Ländern und auch bundesweit geben, so der 39-Jährige.

+++Rösler zuversichtlich: Die FDP berappelt sich++

Laut Umfrage gewinnen die Liberalen einen Prozentpunkt und kommen nun auf vier Prozent. In der Rangliste der abgefragten Politiker ist Rösler mit 16 Prozent Zustimmung Schlusslicht. Der Wert ist nach ARD-Angaben der schlechteste, der je im Deutschlandtrend für ihn gemessen wurde. Die Union ist mit 34 Prozent stärkste Partei, hat im Vergleich zum Vormonat aber einen Punkt verloren. Die SPD legt hingegen um einen Punkt auf 28 Prozent zu. Die Grünen erreichen unverändert 14 Prozent. Die Linke kommt nur noch auf 6 Prozent, ein Punkt weniger als im April. Die Piraten steigern sich dagegen um einen Punkt auf jetzt elf Prozent.

Unter den Parteipolitikern belegt Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) den ersten Platz, 61 Prozent sind mit ihrer Arbeit zufrieden. Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) folgt mit 60 Prozent vor Verteidigungsminister Thomas de Maiziere mit 57 Prozent. SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier kommt auf Rang vier auf 54 Prozent Zustimmung, Ex-Finanzminister Peer Steinbrück dahinter auf 50 Prozent. Vor allen Parteipolitikern rangiert Bundespräsident Joachim Gauck, dem 70 Prozent eine gute Arbeit bescheinigen.

Gegenwind bekommen Merkel und ihre Regierung von den Bürgern hingegen beim Betreuungsgeld. 69 Prozent der Befragten lehnen es ab. Nur 29 Prozent finden die Idee gut, Eltern ein Betreuungsgeld zu zahlen, die ihre Kinder nicht in eine Kita geben. Drei Viertel der Deutschen sind zudem dafür, dass Merkel und die Bundesminister keine Spiele der Fußball-EM in der Ukraine besuchen. 74 Prozent fänden dies eine angemessene Reaktion auf die Inhaftierung der früheren ukrainischen Ministerpräsidentin Julia Timoschenko. 23 Prozent fänden dies nicht angemessen. Nur 30 Prozent wären dafür, dass Fußball-Mannschaften den Spielen in der Ukraine fernbleiben.

Infratest dimap befragte im Auftrag der ARD-„Tagesthemen“ von Montag bis Mittwoch für die Sonntagsfrage 1.504 Wahlberechtigte. Die übrigen Werte beruhen auf der Befragung von 1.004 Bürgern.

Mit Material von dpa/dapd