Olaf Scholz hofft auf Erfolg der Staatengemeinschaft am Hindukusch

Berlin. Die Bundeswehr geht nach der Tötung des Al-Qaida-Chefs Osama Bin Laden durch US-Truppen nicht von einer erhöhten Gefahr für die deutschen Soldaten in Afghanistan aus. Ein Sprecher teilte mit, dass nach jetzigen Erkenntnissen "eine unmittelbare Auswirkung auf die Sicherheitslage in Afghanistan derzeit nicht erkennbar sei". Einzelne Protestaktionen könnten natürlich nicht ausgeschlossen werden.

Hamburgs Regierungschef Olaf Scholz (SPD) hofft nach dem Tod Bin Ladens auf einen Erfolg der Staatengemeinschaft bei ihrem Einsatz in Afghanistan. "Die schrecklichen Bilder und Nachrichten vom terroristischen Anschlag auf das World Trade Center am 11. September 2001 sind unvergessen", erklärte Scholz. "Dass jetzt - fast zehn Jahre später - ein entscheidender militärischer Schlag gegen den Urheber dieser Anschläge gelungen ist, lässt hoffen, dass auch das übrige Bemühen des afghanischen Volkes und der in Afghanistan engagierten Staaten am Ende Erfolg haben wird." Die Hauptattentäter vom 11. September 2001 hatten jahrelang in Hamburg gelebt und sich dort auf die Anschläge vorbereitet.

Der afghanische Präsident Hamid Karsai hat den Tod Osama Bin Ladens als schweren Schlag gegen den Terrorismus bezeichnet. Die US-Militäraktion gegen Bin Laden in Pakistan zeige, dass der wahre Kampf gegen den Terror außerhalb der Grenzen Afghanistans stattfinde, sagte Karsai.

Der afghanische Präsident hat in der Vergangenheit wiederholt kritisiert, dass internationale Truppen sich so stark auf sein Land konzentrierten, und gefordert, dass ein stärkeres Augenmerk auf Pakistan gelegt werden müsse, wo zahlreiche Führer von al-Qaida und Taliban vermutet werden.

Die US-Botschaft in Kabul versicherte den Afghanen in einer Erklärung, das Land werde auch nach dem Tod Bin Ladens nicht im Stich gelassen. "Dieser Sieg wird nicht das Ende unseres Einsatzes gegen den Terrorismus bedeuten", hieß es in der Erklärung. Auch die Nato erklärte, ihre Mission werde ohne Unterbrechung fortgesetzt. Die Verbündeten und ihre Partner wollten sicherstellen, dass Afghanistan nie wieder ein Zufluchtsort für Extremisten werde, sondern sich in Frieden und Sicherheit entwickele.