Der republikanische Präsidentschaftskandidat John McCain hat kurz vor Schließen der Wahllokale in Florida versucht, Barack Obama mit Fidel Castro in Verbindung zu bringen. Zu den US-Präsidentschaftswahlen sind nach Behördenangaben so viele Bürger zu den Urnen geströmt wie nie zuvor.

Washington. Obama verfolge eine ähnliche Politik wie der kubanische Revolutionsführer, warf McCain in Telefonwerbungen seinem Rivalen vor. Das berichtete der US-Nachrichtensender CNN am Dienstag (Ortszeit). Das McCain-Lager bezog sich dabei auf einen Bericht der kubanischen Zeitung "Granma", die Castro mit den Worten zitierte:"Obama ist intelligenter und gebildeter als McCain". McCain sei "ein Kriegstreiber und ungebildet", habe Castro gesagt.

Zu den US-Präsidentschaftswahlen sind nach Behördenangaben so viele Bürger zu den Urnen geströmt wie nie zuvor. Im Swing State Missouri rechnete die Wahlleitung am Dienstag (Ortszeit) mit einer Rekordbeteiligung von 78 Prozent, in Ohio zeichnete sich nach Angaben der dortigen Behörden eine Beteiligung von 80 Prozent ab. "Die Beteiligung ist sensationell", sagte auch der oberste Wahlleiter von Virginia, Jens Jensen. Bis zehn Uhr am Vormittag hätten bereits 40 Prozent der registrierten Wähler ihre Stimme abgegeben. In Missouri registrierten sich allein 342.000 Neuwähler, in mehreren Wahlbezirken waren lange Schlangen zu sehen. Auch in North Carolina wurde trotz strömenden Regens mit einer Rekordbeteiligung von 70 Prozent gerechnet.

Trotz der hohen Wahlbeteiligung hielten sich die technischen Probleme offenbar in Grenzen. Aus den Staaten Florida, Missouri, Ohio und Virginia, in denen sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen dem demokratischen Kandidaten Barack Obama und seinem republikanischen Konkurrenten John McCain andeutete, wurden zunächst keine größeren Vorkommnisse gemeldet. In Ohio seien "auf unerklärliche Weise" Wähler von den Registrierunglisten gestrichen worden, berichtete die Wahl-Website 866ourvote.com. In Virginia funktionierten einige optische Lesegeräte der Wahlcomputer nicht richtig, manche Wahlbüros öffneten erst mit Verspätung. Auch aus zwei Bezirken in Sarasota im Bundesstaat Florida kamen Berichte über defekte Wahlmaschinen, die ersetzt werden mussten.