Sabbat ist der Ruhetag der im jüdischen Glauben. Gearbeitet wird dann nicht. Sehr strenge Gläubige betätigen an diesem Tag nicht einmal den Lichtschalter. In Tel Aviv sieht man das nicht so eng. Und geht an den Strand.

In Tel Aviv gibt es einen Strand. Und was für einen. Schöner Sand, wie er feiner nicht auf Sylt ist und ein blaues Meer. Das Mittelmeer. Im Moment hat es noch etwa 23 Grad, ideale Temperaturen. Gestern, am Sonnabend, war Sabbat. Sabbat, dauert vom Freitag, wenn die Sonne unter geht, bis zum nächsten Tag, wenn die Sonne wieder unter geht. Auf den Straßen ist dann nichts los. Eine Ruhe, wie man sie in Deutschland nur am Nachmittag vor Heiligabend kennt. Wenig Autos, der letzte Bus fährt am Freitag um halb fünf, Sonnenuntergang. Was ein bisschen gespenstisch für einen Nord-bis Mittel-Europäer ist. Denn, wenn es in Deutschland so früh dunkel wird, ist es gleichzeitig auch immer kalt. Weht der Wind um die Häuserecken und der Regen prasselt einem ins Gesicht. Hier ist für mich gefühlter Sommer. Am Tag war es in den letzten Tagen immer so um die 27 Grad warm. Die Sonne scheint.

Am Sonnabend ist am Strand so etwas wie Familientag. Tausende drängen sich an der Promenade. Schieben Kinderwagen von einem Cafe ins nächste. Legen sich Pärchen an den Strand, wird Beach-Ball gespielt. Aber nicht so wie bei uns, als Spiel. Die Israelis scheinen Beach-Ball richtig ernst zu nehmen. Klack, Klack, Klack, Schreie, Anfeuerungen, manches Pärchen-Streitgespräch scheint auf diese Weise am Wochenende ausgefochten zu werden. Jedenfalls wird nicht gearbeitet, eigentlich auch nicht eingekauft, aber das wird hier offenbar nicht so eng gesehen. Die Shops von internationalen Ketten am Port von Tel Aviv sind gut besucht. Ich habe mir jedenfalls vorgenommen, mir auch so ein Beach-Ball-Spiel zu kaufen. Denn der nächste Sabbat kommt. Bestimmt.