Mindestens zwölf Menschen wurden verletzt. Wie die Explosionen mit dem Fall Timoschenko zusammenhängen, ist noch nicht bekannt.

Kiew/Berlin. In der ukrainischen Stadt Dnipropetrowsk haben sich nach Angaben des Innenministeriums am Freitag vier Explosionen ereignet. Mindestens zwölf Menschen wurden nach Angaben des Ministeriums für Zivilschutz verletzt.

Zwei Explosionen haben sich nach Angaben des Ministeriums für Zivilschutz gegen Freitagmittag an einer Straßenbahn-Haltestelle und 30 Minuten später an einem Kino ereignet.

Das Ärzteteam der Berliner Charité hat sich unterdessen bereit erklärt, die ehemalige ukrainische Ministerpräsidentin Julia Timoschenko in Berlin zu behandeln. Der Vorstandsvorsitzende des Krankenhauses, Karl Max Einhäupl, sagte auf einer Pressekonferenz am Freitag in Berlin, er gehe davon aus, dass eine erfolgreiche Behandlung der in der Ukraine inhaftierten Politikerin nur in Deutschland möglich sei. Grund sei, dass der Bandscheibenvorfall Timoschenkos chronisch geworden sei. Auf die Frage, ob eine Ausreise Timoschenkos nach Deutschland wahrscheinlich sei sagte Einhäupl, es würden Gespräche auf höchster politischer Ebene geführt. Er halte die Ausreise allerdings momentan für „nicht sehr wahrscheinlich“, sagte Einhäupl.

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Er nannte den gesundheitlichen Zustand von Timoschenko aufgrund des Hungerstreikes, den diese angetreten habe, bedrohlich. Aus Einhäupls Sicht ist der Fall ein Kristallisationspunkt eines politischen Konfliktes und appellierte an den ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch: „Seien sie ein humanitären Werten verpflichteter Präsident und lassen sie Frau Timoschenko in das europäische Ausland ausreisen.“ Ein weiterer Besuch des Ärzteteams sei in den kommenden Tage geplant. (dapd/rtr)