Bei Luftangriffen rund um Gaza-Stadt sind mindestens zehn Palästinenser getötet worden, darunter der hochrangige Extremist Zuher al Kesi.

Gaza. Die israelischen Streitkräfte haben bei Angriffen auf den Gazastreifen am Freitag mindestens zehn Palästinenser getötet. Weitere 14 Menschen seien nach Angaben des medizinischen Notdienstes in Gaza-Stadt zum Teil schwer verletzt worden.

Unter den Todesopfern war nach Angaben aus Jerusalem auch der Extremistenführer Zuher al Kesi, der hinter der Entführung des israelischen Soldaten Gilad Schalit im Jahr 2006 gestanden haben soll. Die Tötung des Kommandeurs der militanten Palästinenserorganisation Volkswiderstandskomitee durch israelische Raketen soll der Auslöser der neuen Spirale der Gewalt gewesen sein. Nach dem Luftangriff auf den Wagen des Kommandeurs schossen Palästinenser mit Raketen auf israelisches Gebiet. Israel griff daraufhin mehrere Stellungen der Kämpfer an.

Nach israelischen Angaben schossen militante Palästinenser im Gegenzug mehr als 45 Raketen und Granaten Richtung Israel ab. Dabei sei ein Mensch schwer und mehrere weitere leicht verletzt worden. In den vergangenen Wochen war es im Gazastreifen relativ ruhig gewesen.

Al Kesi war die ranghöchste Zielperson seit Monaten, die einem israelischen Angriff im Gazastreifen zum Opfer fiel. Palästinensische Augenzeugen berichteten, sie hätten israelische Drohnen fliegen sehen, unmittelbar bevor dessen Auto in Flammen aufgegangen sei. Bei dem Angriff am Mittag wurden neben Al Kesi zwei weitere Menschen getötet, darunter auch dessen Schwiegersohn Mahmud Hanini. Al Kesi und Hanini gehörten beide dem bewaffneten Arm des Widerstandskomitees des Volks (PRC) an, eine mit der Hamas verbundene Extremistengruppe.

Als Reaktion auf die offenbar gezielte Tötung der Kommandeure feuerten mehrere Palästinensergruppen am Nachmittag Raketen ab, die zum Teil weit hinter der Grenze einschlugen. Die israelischen Streitkräfte töteten nach eigenen Angaben zwei Extremisten, die gerade dabei gewesen sein sollen, Geschosse vorzubereiten. Nach Mitternacht erklärten Vertreter der palästinensischen Behörden, es seien fünf weitere Menschen im Gazastreifen getötet worden.

Israel forderte zeitweise seine Bürger auf, aus Sicherheitsgründen ihre Häuser nicht zu verlassen. Ein Israeli wurde durch den Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen schwer verletzt.

Der israelische Soldat Gilad Schalit wurde nach mehr als fünf Jahren in Gefangenschaft Ende 2011 im Austausch für 1.027 palästinensische Häftlinge freigelassen.

Mit Material von dpa und dapd