Schicksalstag für Europa: Merkel und Hollande verhandeln heute mit Wladimir Putin und Petro Poroschenko über einen Friedensplan. Die aktuellen Entwicklungen im Überblick.

Minsk. In der weißrussischen Hauptstadt Minsk bereitet die sogenannte Ukraine-Kontaktgruppe den Friedensgipfel vor. Berichte über eine Einigung auf einen Waffenstillstand wurden von den Rebellen dementiert. Vor dem geplanten Gipfeltreffen mit den Staats- und Regierungschefs aus Russland, der Ukraine, Deutschlands und Frankreichs gehen die Kämpfe in der Ostukraine mit unverminderter Härte weiter.

13.04 Uhr: Beginnen soll der Gipfel um 18.30 Uhr Ortszeit. In Deutschland ist es dann 16.30 Uhr. Wie lange die Gespräche dauern werden, ist völlig unklar. Regierungssprecher Steffen Seibert verwies darauf, dass Merkel ihre nächsten Termine am Donnerstag in Brüssel hat. Um 13.00 Uhr beginnt dort der EU-Gipfel, bei dem die Ukraine-Krise einer der Schwerpunkte sein wird. Um 10.30 Uhr gibt es bereits ein Vorbereitungstreffen der Europäischen Volkspartei, das ebenfalls auf Merkels Terminplan steht.

12.06 Uhr: Die Ukraine ist ihrem Präsidenten Petro Poroschenko bei einer weiteren Eskalation der Kämpfe bereit, im ganzen Land das Kriegsrecht auszurufen. Wie die EU gehe seine Regierung mit der zentralen Forderungen nach einem Waffenstillstand ohne Bedingungen in die Minsker Gespräche, sagt Poroschenko der Nachrichtenagentur Interfax.

12.00 Uhr: Der russische Außenminister Sergej Lawrow spricht von „erkennbaren Fortschritten“ bei den Verhandlungen vor dem Gipfeltreffen in Minsk.

11.50 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wird zu dem geplanten Ukraine-Krisengipfel in die weißrussische Hauptstadt Minsk reisen. Das bestätigte Regierungssprecher Steffen Seibert. Aus diesem Grund sagte die Kanzlerin auch ihren geplanten Auftritt in Hamburg ab, an dem nun Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen teilnehmen wird.

11.08 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin wird am Gipfel in Minsk teilnehmen. Das kündigte das Präsidialamt in Moskau an.

10.35 Uhr: Der ukrainische Außenminister Pawlo Klimkin fordert vom Westen Waffenlieferungen an sein Land. „Wir brauchen Verteidigungswaffen, um Frieden zu schaffen“, sagt er in einem vorab veröffentlichten „Zeit“-Interview. „Wir müssen die Kosten für Russland in die Höhe treiben.“ Erst, wenn die Kosten für die Aufrechterhaltung des Konflikts stiegen, könne es eine gewisse Stabilität geben.

+++Was passiert, wenn der Ukraine-Gipfel scheitert?+++

10.17 Uhr: Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko wird am Donnerstag am informellen Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union (EU) in Brüssel teilnehmen. Dies verlautete aus EU-Kreisen.

10.13 Uhr: Unmittelbar vor dem Treffen toben die Kämpfe in der Ostukraine weiter. Die Behörden der Stadt Donezk teilten mit, in der Nacht zu Mittwoch seien drei Menschen ums Leben gekommen. Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko sagte bei einem spontanen Besuch in dem Kriegsgebiet: „Wir verlangen einen Frieden ohne Bedingungen. Wir verlangen eine Waffenruhe, einen Rückzug aller ausländischen Truppen und die Schließung der Grenze.“

Poroschenko fügte hinzu: „Wir werden innerhalb des Landes einen Kompromiss finden.“ Er legte einen Stopp in der Stadt Kramatorsk ein, rund 50 Kilometer von der Front entfernt.

Militärsprecher Wladislaw Selesnjow sprach am Mittwoch in Kiew von mindestens 19 Toten und mehr als 70 Verletzten in den eigenen Reihen.

Die Regierungstruppen hätten nahe des Eisenbahnknotenpunkts Debalzewo mehr als 80 prorussische Kämpfer getötet, behauptete er. Die Aufständischen selbst machten keine Angaben zu ihren Verlusten.

10.10 Uhr: Die Chancen, dass in Minsk eine Vereinbarung zur Ukraine-Krise gefunden wird, liegen nach Einschätzung aus russischen diplomatischen Kreisen bei 70 Prozent. „Die Präsidenten reisen nicht ohne Grund (nach Minsk)“, hieß es in den diplomatischen Kreisen in Moskau.