Beirut. Am Montag hatten sie schon die Vertreibung der Islamisten aus der nordsyrischen Stadt Kobane gemeldet, gestern setzten kurdische Kämpfer ihre Offensive gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ fort. IS-Kämpfer seien aus dem benachbarten Dorf Kara Hlandsch vertrieben worden, berichtete ein Aktivist am Dienstag aus Kobane. Die Kämpfe konzentrierten sich seinen Angaben zufolge danach auf ein Dorf südöstlich von Kobane. Die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte, die auf ein Netzwerk von Aktivisten vor Ort vertraut, bestätigte dies. Bali berichtete, Hunderte Menschen, unter ihnen viele Kurden, seien über die türkische Grenze in das nahe gelegene Kobane gekommen und hätten dort die am Montag erfolgte Vertreibung der IS-Kämpfer gefeiert.

Nach Einschätzung des US-Militärs ist Kobane aber erst zu 90 Prozent unter kurdischer Kontrolle. Ein ranghoher US-Vertreter sagte, der Machtbereich der Kurden liege vor allem im Zentrum und den südlichen Gebieten Kobanes. In den Außenbezirken seien noch etliche IS-Kämpfer präsent und leisteten erbitterten Widerstand.

Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan kritisierte das Vorgehen der internationalen Militärkoalition gegen den IS. Während die ganze Welt für Kobane aufgestanden sei, interessiere sich niemand für die nordsyrische Stadt Aleppo, sagte Erdogan am Dienstag in Ankara vor lokalen Politikern.